Wir bringen nicht mehr Leben in unser Leben, wenn wir noch schneller werden bei dem, was wir tun. Viele Menschen sprechen davon und machen mit. Dabei können wir spüren, dass uns das nicht gut tut! Fast täglich finden wir in den Medien Aussagen dieser Art, die mit Ratschlägen und Tipps behaftet sind. Aber was gewinnen wir damit? Lesen, weiterklicken, vorbei.
Ich vermute, dass wir durch schneller, weiter, höher, flexibler eher etwas verlieren. Stehen wir z.B. mit dem Auto im Stau oder der Bus hat Verspätung, so dass wir die Straßenbahn im Anschluss nicht mehr erreichen, oder die Schlange an der Kasse im Supermarkt ist uns zu lang, dann schleicht sich das Gefühl ein, etwas zu verpassen. Wieso? Weil wir uns innerlich ein Ziel gesetzt haben, wann wir wo sein müssen. Und wir legen diesen Raub an Zeit als etwas Negatives aus. Jemand beraubt uns unserer Zeit. Wir sind im Stress und das in jeder Hinsicht.
Innehalten, Pausen einlegen ist wichtig für unser körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden.
Gibt es Zeiten, in denen du nichts tust? Das klingt ja fast schon peinlich, darauf eine ehrliche Antwort zu geben. Aber ja, die nehme ich mir. Richte ich diese Frage an andere Menschen, dann kommt häufig die Antwort, dafür keine Zeit zu haben. Für sich selbst keine Zeit zu haben. Dabei besteht ein Unterschied darin, ob ich keine Zeit habe, oder sie mir nicht für mich nehme! Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn sich jemand dazu entschließt, inne zu halten, zu pausieren, dann empfinden diese Menschen das möglicherweise als eine unangenehme Erfahrung. Weil sich dann etwas zeigt, hervorkommt aus unserem Innern.
Pause = Abstand nehmen, umschalten, abschalten, anders- und neu orientieren
Pausen sind ein Gewinn, kein Verlust. In ihnen tanken wir wieder Kraft, um zu uns zu finden, um uns klar zu werden, bewusst zu werden. Pausen sind wertvoll, sie regen die Fantasie an!
Nachdenken, den nächsten Schritt überlegen und das Verarbeiten von Gedanken und Gefühlen. Eine Orientierung, um eine andere Richtung einzuschlagen.
Was geschieht mit mir, wenn ich mir Zeit – für – mich – nehme?
Eine Pause einzulegen, ist wie ein Stück die Zeit anzuhalten – Zeit für mich!
In Pausen sorgen wir für Abstand, für den Aus- und Umbruch. Es passiert nicht nichts in dieser Zeit. Das ist das Bedeutende an ihnen. In Pausen kann etwas Neues entstehen und sich entwickeln. Ein neuer Gedanke, eine Idee, eine Eingebung und vieles mehr. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass das, was hervorkommt, nicht immer unbedingt angenehm ist. Aber es ist ein Zeichen unserer Seele und möchte Beachtung finden.
Probieren Sie es aus!
Zum Abschluss dieses schöne Zitat von Rainer Maria Rilke:
Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem.
Und jetzt ist eine Pause dran 😉
Schreiben Sie mir Ihre Gedanken, Ihre Ideen dazu. Ich freue mich darauf!