Behütete Weihnachten – wie es ein Fest für mich wird

Niemand rettet uns, außer wir selbst.
Niemand kann und niemand darf das.
Wir müssen selbst den Weg gehen.
Buddha

Morgen ist es soweit, das Weihnachtsfest steht vor der Tür.
Als ich mich dazu entschieden habe, diesen Blog über ein behütetes Fest zu schreiben, saß ich an meinem großen Schreibtisch, blickte immer wieder hinaus in den Garten und dachte an meine Kindheit zurück. Wie erlebte ich als Kind das Weihnachtsfest?
Leider habe ich daran sehr wenige Erinnerungen. Es zeigt sich mal eine mit silbernen Lamettafäden und roten Weihnachtskugeln behangene Kiefer und ein blaues Fahrrad – aber vielleicht deshalb, weil ich davon 2 Fotos in meinem Album gefunden habe. Behütet sehe ich mich nicht.

Vielleicht kennst du das auch? Die Weihnachtszeit wird als eine stressige Zeit von vielen Menschen wahrgenommen. Warum ist das so?

Weihnachten ist bekannt als das Fest der Familie und der Freude. Diese Worte höre ich ausschließlich, wenn ich jemanden frage, was meinem Gegenüber zum Thema einfällt. Die Familie kommt zusammen. Für manche Angehörige ist es ein großer Weg aus fernen Ländern, um sich mit ihrer Verwandtschaft zu treffen.

Mittlerweile ist bei mir und meiner kleinen Familie das Fest ruhig geworden. Wir verbringen zu viert den Heiligen Abend zu Hause. Es gibt Kartoffelsalat mit Würstchen, Geschenke und anschließend sitzen wir auf dem Sofa im Wohnzimmer und schauen uns Fotos und Filme unserer Kinder aus vergangenen Jahren an.

Nun taucht die Frage bei mir auf: Wie erlebte ich Weihnachten vor ca. 10 Jahren? Da war ich schon
lange erwachsen. Es erscheinen ein paar Erinnerungen vor meinem geistigen Auge. Ich erinnere mich daran, dass ich zu vielen Dingen, wie z.B. wo trifft sich die Familie, welches Essen es gibt, wiederkehrende Rituale, wann es beispielsweise Geschenke für die Kinder gibt – ja und Amen gesagt habe, obwohl ich mir das anders vorgestellt hatte. Nur um des lieben Friedens willen.

Den Erwartungen der anderen entsprechen, um „des lieben Friedens willen“. Weil es immer so gelebt wurde. Aus der Tradition heraus und weil ich mich nicht traute, meine Wünsche zu äußern.

Heute weiß ich, wieso ich nicht gesagt habe, was ich benötige, damit es mir gut geht.

Ich wünsche mir: Verbundenheit, Liebe und Autonomie.

Was benötige ich, damit mein Fest so wird, wie ich es mir wünsche?

Gibst du dem Wunsch, dem Nachzuspüren statt und lässt Gedanken, Gefühle, Gerüche, Geräusche usw. zu, dann kann sich etwas zeigen und öffnen.

Vor kurzem gestaltete ich in einem Workshop mit Frauen einen persönlichen „Weihnachtshut“, um gut be – hütet zum Fest zu erscheinen. Diese Methode erlebte ich bei Dr. Udo Baer (Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut, Vorsitzender der Stiftung Würde usw.) bei einer Weiterbildung. Der Vorteil:

  1. Einfach – einen Hut aus Papier zu falten
  2. Wenn ich mich auf diese Methode einlasse und fühle, kann sie tief wirken.


Denn ein Hut schützt uns und bedeckt uns vor dem, was auf uns einströmt, herabregnet.
Sind wir Menschen behütet, geht es uns besser.


Es gibt viele weitere Situationen, in denen der Hut im Sinne von Behüten eingesetzt werden kann: Beispielsweise ein bevorstehendes (schwieriges) Gespräch mit dem Chef oder eine herausfordernde Diskussion mit dem Nachbarn. Möglicherweise ist es mir nicht möglich, den Hut in den beschriebenen Beispielen aufzusetzen, aber ich stelle mir vor, dass ich in dem Moment den Hut auf meinem Kopf trage. Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit. Wenn wir uns in diesem Moment vorstellen, wie der Hut auf unserem Kopf sitzt, kann uns eigentlich fast nichts mehr passieren – wir sind behütet und geschützt. Auch wenn wir ihn nicht zur Verfügung haben, bzw. wir den Hut nicht aufsetzen, weil es zur Situation nicht passt.

Uns geht es besser, wenn wir behütet sind, uns behütet fühlen.

Was brauchst du, um dich behütet zu fühlen?
Welche Menschen behüten dich? Oder helfen dir, damit du dich behütet fühlst, beschützt oder geborgen?

Neben Menschen kann das eine Atmosphäre, Umgebung, Klänge, Musik, Formen, Farben, Essen oder etwas anderes sein. Etwas individuelles.

Wenn du den Hut aufsetzt, hast du die Menschen oder Dinge auf dem Kopf, die dich behüten.

Ich wünsche dir ein behütetes Weihnachtsfest und alles Liebe für 2025.

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